DRESDEN

Der lukrativste Markt für den Dichter – abgesehen von den Coups, bei denen sich die Dichtungspolizei zu dumm anstellt, um dich einkassieren zu können – ist das Anlass-Gedicht (gibt einen Fachausdruck, den ich nicht kenne).

Bei mir ist es so, dass ich mich auf Städte spezialisiert habe. Praktisch sieht das so aus: das Kulturamt der Stadt BWL ruft mich an und bestellt ein Gedicht über ihre Stadt. Ich sage okay, fuffzehnhundert, und ca. 24 Stunden später haben sie ihr Ding. Bei der Länge vereinbare ich immer „mindestens 10 Zeilen, wobei die Leerzeilen mitzurechnen sind“.

Angefangen habe ich mit diesem auch nicht zu verachtenden Service, nachdem ich vor zwei Jahren mit diesem Gedicht angefangen und es auch gleich Erfolg gehabt hatte:

DRESDEN

Ach, du schöne Elbestadt / muss leider dir gestehn / meine bescheidene Ansicht.

Es war schon / okay & allright / dass die Bomben / am 13. Februar 1945 / über dich kamen

deine Schönheit / nur in den Schatten gestellt / von der schönen Eva Braun / neu gestaltend.

 

Tags: