in Augsburg 2010 nennt sich jetzt Das neue Brechtfestival – hätte aber vielleicht eigentlich doch das „neue“ heißen müssen, falls man sich fragt, ob das „neue“ nicht doch, wenigstens in seinen Highlights, eine müde Kopie des alten, von Albert Ostermaier gestalteten, ist.
Anyway, wie die deutschen Emigranten in den Staaten zu sagen pflegten. Schon die Eröffnungsgala feuert ein Wahnsinnsfeuerwerk ab: „Die musikalische Gestaltung übernimmt Annett Louisan mit eigens erarbeiteten Brechtrezitationen“. Wäre ein perfekter Abend womöglich, wenn die Frage nicht bohren würde: Wo ist Udo Lindenberg? Kann man denn eine Brechteröffnungsgala ohne Udo durchziehen wollen? Nein. Niemals. Nirgendwo.
Dennoch ist das Schwerpunktthema des Festivals Brecht und der Film. Warum denn auch nicht mal wieder. Wenn schon eine Extrem-Diskussion über Brechts berühmten Satz über die Banken nicht zu haben ist. Wie geht der gleich? „Deine Bank ´s nich´ meine Bank“? Aus dem Stück „Die Geschichte ist jung – enteignet die Fugger und verkauft ihre Schätze“? Ich kann mich nicht erinnern.
Aber wie ein Bekannter zur Zeit zu sagen pflegt: „Auf den Banktypen dauernd rumhacken wird ja auch irgendwann langweilig – ich wechsel mal wieder zum Bischof Mixa oder zum dauerbrüllnden Fußballfan, ich weiß, dass ´ne verdammt fragwürdige Entscheidung, um nicht zu sagen ´ne voll behämmerte“.