Immer wieder verliert die Demokratie. Das macht uns seit vielen Jahren betroffen und die Frage hat uns schon fast zermürbt: Wer ist schuld daran? Man könnte es sich einfach machen und denken, das sind doch die … also diese Dings, gegen die jetzt dieses Dings! Oder diese Einenda, wo jetzt immer mehr … also mit ihrem Zeugs und so!
Wir kommen da nie weiter, alles Blödsinn. Endlich kommt jedoch Frau Charlotte Frank und macht mal Klartext zu diesem Thema, das alle betrifft. Ihre Erkenntnis kam nach der schleswig-holsteinischen Kommunalwahl: „Gerade mal 46,7% der Wähler haben sich die Mühe gemacht, zur Urne zu gehen“ und so kommt´s, „dass es bei dieser Wahl nur einen klaren Verlierer gibt: die Demokratie.“ (Süddeutsche, 28.5.)
Ihre Kritik trifft natürlich auch den Die Partei-Kandidaten Bastian Langbehn, der mit 1,3% der Stimmen einen Sitz in Lübeck errungen hat: „Im Wahlkampf hat er vor dem Holstentor um Stimmen geworben, als Goldhamster verkleidet unter dem Reim <Wege aus der Krise? Wir zeigen Ihnen diese.>“ Die Nichtwähler wollten also offensichtlich die Demokratie auf die Verliererstraße bringen, und das Volk der Wähler interpretierte das Recht, „an der politischen Willensbildung des Volkes“ (Grundgesetz) mitzuarbeiten, ähnlich gedankenlos: „In Lübeck wollte es einen reimenden Goldhamster, das spricht für sich.“
Dennoch stirbt auch in diesem Fall – und diese Erkenntnis spricht nicht nur für mich – die Hoffnung zuletzt: Die mit den restlichen 98,7% der Stimmen gewählten Lübecker Politiker sollten es schaffen, Herrn Langbehn in Schach zu halten. Das ist auch nötig. Denn das oberste Ziel seiner Partei lautet: „Die endgültige Teilung Deutschlands – das ist unser Auftrag.“
Sage also keiner, er habe nichts gewusst. In Lübeck hat´s angefangen.